Freiheit (II)

Beleuchtetes Brandenburger Tor

In den letzten Wochen habe ich verschiedene Freunde und Freundinnen aus anderen EU-Ländern, die in Deutschland leben, gefragt, wie sie die Deutschen sehen – die würden doch im Ausland oft als kühl gelten. Eine junge Freundin aus Italien sagte, „ja, das wird immer so gesagt. Aber in Clausthal habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht. Die Deutschen sind herzlich und sehr hilfsbereit.“

Eine Freundin aus Spanien – sie arbeitet als Spanisch Lehrerin in Deutschland – sagte, „die Deutschen würden einfach sagen, was sie wirklich denken. Das ist auf den ersten Blick manchmal kühl, aber eben sehr ehrlich“.

Wir haben gemeinsam darüber nachgedacht, ob und warum das in anderen Ländern und Kulturen nicht so ist. Ganz offensichtlich hat das viel mit „Freiheit“ zu tun und keine Angst haben zu müssen, etwas Falsches zu sagen. Ehrlichkeit und Offenheit kann nur in einer angstfreien Gesellschaft gedeihen.

In einer Zeit, in der uns Ängste von verschiedenen Seiten eingeredet werden, in der „Fake-News“ die Menschen verängstigen, sollten wir uns dessen bewusst sein.

Am 9. November 1989 fiel in Deutschland die Mauer und führte zur Wiedervereinigung des 40 Jahre geteilten Landes und brachte den Menschen die Freiheit. Vor hundert  Jahren revoltierten aber auch die Matrosen in Kiel, Cuxhaven und Wilhelmshaven gegen die schlechten Bedingungen auf ihren Schiffen. Sie weigerten sich, als „Kanonenfutter“ nochmals in den Krieg geschickt zu werden. Der Matrosenaufstand griff als Novemberrevolution auf viele deutsche Städte über und führte am 9. November 1918 zum Sturz des Kaisers und zur Ausrufung der Republik – der Beginn der demokratischen Entwicklung in Deutschland.

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