Freiheit (I)

Am 9. November jährt sich in Deutschland der Jahrestag des Mauerfalls: Nach dem zweiten Weltkrieg hatten die Besatzungsmächte das eroberte Land unter sich aufgeteilt. Die Westmächte bauen eine demokratische Gesellschaft auf. Der parlamentarische Rat erarbeitet das Grundgesetzt, dass am 23. Mai 1949 in Kraft tritt. Damit war die Bundesrepublik Deutschland gegründet.

In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gestaltet die Sowjetunion das politische und wirtschaftliche System nach ihren Vorstellungen. Die kommunistische Sozialistische Einheitspartei Deutschlands bestimmt alle Lebensbereiche, Massenorganisationen tragen den Willen der Partei in die Gesellschaft. Am 7. Oktober tagte der 2. Deutsche Volksrat und erklärt sich zur provisorischen Volkskammer. Damit ist die Deutsche Demokratische Republik als zweiter deutscher Staat gegründet – eine kommunistische Diktatur nach sowjetischem Vorbild. Die Grenze zwischen beiden deutschen Staaten wurde von der DDR bis zu ihrem Fall zu einem für Menschen unüberwindlichen Schutzwall ausgebaut, der sich quer durch Europa zog. DDR-Bürger durften nicht in das westliche Ausland reisen und für Westbürger war das Betreten der DDR nur mit einem Visum und oft mit Schikannen beim Grenzübertritt verbunden.

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse spitzten sich in der DDR und anderen Ostblockländer soweit zu, dass im Verlauf der friedlichen Revolution am 9. November 1989 die Mauer in Berlin fiel: Über Nacht besuchten 1000ende Menschen aus der DDR die Bundesrepublik Deutschland. Der Mauerfall am 9. November brachte den Menschen in der DDR und großen Teilen des ehemaligen Ostblocks die Freiheit.

Über Nacht wird der Stacheldraht ein Symbol der Freiheit.

Für mich persönlich war der Mauerfall ebenfalls einer der wichtigsten Einschnitte in meinem Leben. Seit dem Ende meines Studiums lebe ich wieder im Harz, die Grenze vor Augen, der Sperrzaun in unmittelbarer Nähe, der mich daran hinderte, den Ostharz zu betreten. Über Nacht wird dieser Zaun auch für mich ein Symbol der Freiheit: Am 10. November fotografierte ich in Duderstadt, Teistungen und Berlingerode den Ansturm der DDR-Bürger nach Westdeutschland. Einen Tag später war ich Augenzeuge der Grenzzaunöffnung zwischen Walkenried und Ellrich.

Brockenöffnung
Brockenöffnung am 3. Dezember 1989 um 12.45 Uhr.

Und am 3. Dezember 1989 war ich unter den vielen Menschen, die in einem Sternmarsch zum Brocken aufgebrochen waren. Im Verlauf dieser Demonstration wurde das Tor zum strengsten bewachten Gelände der DDR geöffnet. Für viele teilnehmenden Menschen war das einer der glücklichsten Tage in ihrem Leben, an dem sie sich bis heute genau erinnern.

Für mich war es der Beginn meines inzwischen umfangreichsten Fotoprojektes: Bis November 89  hatte ich den Brocken nur mit Teleobjektiv von niedersächsischer Seite aus fotografiert. Nach dem Mauerfall habe ich den Wandel auf und um den Brocken dokumentiert. Dazu gehörten auch die Spionageberge im Westharz, die bis 2005 gesprengt worden.

 

Tipp:

Die Fotos befinden sich in dem Bildband „Der Brocken – ein freier Berg“, den sie über diese Website versandkostenfrei bestellen können.

Internationales E-Bass-Treffen im Harz begeistert Dozenten und Teilnehmer

Bereits zum vierten Mal traf sich die internationale E-Bass-Szene im Harz. „So etwas erwartet man hier nicht, vielleicht in Köln, Berlin. oder Stuttgart“, sagt Frank Hussong. „Was hier für eine Qualität geboten wird ist unglaublich. Egal ob es die Bässe sind oder die Musiker, die hier spielen. Es ist absolutes Weltniveau, Super – Qualität, die hier geboten wird.“

David Pastorius, E-Bassist

An drei Tagen gaben deutsche und internationale Bass-Dozenten Workshops wie Marius Goldhammer, Florian Friedrich, Benni Jud, Heiko Jung, Jay-Tee, Christian Fabian, Claudio Zanghieri, Emamanuel Stanley oder David Pastorius zu ganz unterschiedlichen Themen wie Basslines, Rock Bass, Solobass, alleine ohne Netz und doppelten Boden, der Bass in der Session, Fünf Töne für ein Hallelujah oder Funky Binary.

Emanuel Stanley aus Köln

Emmanuel Stanley hatte sich dem Thema „Der Bass als Session“ gewidmet. „Session bedeutet wirklich zuhören und aufeinander hören. Man muss einfach den Kopf ausschalten und sich dem Fluss der Dinge hingeben ohne Angst zu haben, was als nächstes kommt. Man muss einfach nur hören, spielen und den Fluss zulassen. Der Bass liefert das Fundament innerhalb der Band.“ Dafür gibt er auch gleich noch Beispiele: „ Wenn der Bassist innerhalb einer Band wild rumspielt, dann spielen auch die anderen Bandmitglieder wild rum. Wir sind die Basis, die Basis muss Ruhe bringen sodass die anderen darauf was entwickeln können.“ Das demonstriert er dann auch gleich mit einem Groove bei dem ihn die Band in Form von Gitarre, Keyboard und Schlagzeug begleitet wird. Das vermittelte Hintergrundwissen schafft bedeutet für die Teilnehmer Inspiration, Ideen und ganz besonders Selbstbewusstsein innerhalb der Band. Neues kann mit dem eigenen Bass und einem Headset direkt ausprobiert werden.

Claudio Zanghieri ist zum vierten Mal als Dozent in Lautenthal. „Es ist jedes Mal anders und neu hier. Alle sind völlig entspannt und es gib kein Gegeneinander. Auch die Dozenten fahren mit neuen Ideen und Gedanken nach Hause und kommen alle gerne wieder“.

Claudio Zanghieri, E-Bassist beim Abschlusskonzert.

Neu sind in diesem Jahr die zusätzlich angeboten Masterclasses. Das sind Einzelstunden oder Gruppenstunden mit drei Teilnehmer bei einem Dozenten. „Wir sind überrascht, wie diese Kurse angenommen werden“, sagt Gerald Marleaux. Er ist emotional überwältigt, über die ehrliche, tiefenentspannte Atmosphäre, die Stimmung, wie alle miteinander umgehen. „Den Dozenten macht die Weitergabe von Informationen genauso viel Freude wie den Teilnehmern. Das ist großartig. Irgendwie sind alle völlig aus dem Häuschen.“

Samy Saemann und Florian Friedrich.
Christian Fabian
Ralf Gauck
Jay Tee Teterissa, E-Bassist und Journalist.
Lars Lehmann, E-Bassist und Journalist

Während des Intensivwochenendes gibt es viele anregende Gespräche zwischen den Dozenten, zwischen Dozenten und Teilnehmern oder den Teilnehmern untereinander. Viele kennen sich von den bisherigen Tiefgang-Treffen oder aus anderen Zusammenhängen. Eigentlich ist es ein Familientreffen. „Gerald Marleaux hatte zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee“, sagt ein Teilnehmer.

Gleich am ersten Abend stand in Clausthal-Zellerfeld eine besondere Werkstattführung auf dem Programm. Gerald Marleaux zeigte den Teilnehmern, wo und wie er seine edlen Holzinstrumente herstellt und gab einen Einblick in die Philosophie seiner Musikinstrumente. Die Instrumente entstehen ausschließlich in Handarbeit. In seinem Holzlager liegt abgelagertes Holz verschiedenster Baumarten für 1000 Bässe, darunter viele heimische Hölzer. Hinzu kommt noch ein größeres Außenlager.

Führung durchdie Werkstatt von Gerald Marleaux, Marleaux BassGuitars. Die Bass-Szene Deutschlands traf sich zum vierten Mal im Harz, Werkstattbesichtigung bei Gerald Marleaux.

Ein in dieser Art einzigartiges Konzert ist am Samstag-Abend das Dozentenkonzert. Alle Dozenten demonstrieren dort ihr Können mit Band, mit anderen Bassisten oder im Solo. Das Zusammenspiel geschieht ohne Probe. Es ist für alle Zuhörer erstaunlich, was live vor ihren Ohren und Augen entsteht.

Zuhörer und Teilnehmer Frank Hussong ist begeistert. „ Jede Stunde bekommt man hier neue Ideen und Impulse, das werde ich in meine Bands einbringen.“ Der 54jährige aus Höxter spielt seit 38 Jahren hobbymäßig Bass und aktuell in drei verschiedenen Bands mit. „ Wir werden hier sowas von verwöhnt, es macht richtig Spaß. Ich freue mich schon auf Zuhause um das umzusetzen“. Für den Tiefgang Workshop in 2019 hat er sich schon angemeldet.

 

Jahrhundertsommer an den Oberharzer Teichen

Während des derzeitigen Jahrhundertsommers sind die Oberharzer Teich ein beliebter Treffpunkt zur Abkühlung. Nirgendwo sonst in Norddeutschland gibt es bezogen auf die Einwohnerzahl so viele „Freibäder“. Alle Teiche gehören zum Weltkulturerbe „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“. Die Teiche wurden während der aktiven Bergbauzeit von den Oberharzer Bergleuten als Speicherteiche gebaut, um mit dem Wasser die zahlreichen Wasserräder zu versorgen. Die dienten der Energiegewinnung, die Pumpen, die Fahrkünste oder das Erz aus den Gruben zu holen.

Aus heutiger Sicht waren die Bergleute auch geniale Landschaftsarchitekten, die die Landschaft des Oberharzes um viele Facetten reicher gemacht haben. Von ehemals 120 Teichen sind heuten noch 60 Teiche auf der Oberharzer Hochebene vorhanden. Fast alle Teiche können zum Baden genutzt werden, Fünf Teiche dienen der Trinkwasserversorgung.

 

Johann-Friedricher Teich
Hirschler Teich
Schwarzenbacher Teich
Pixhaier Teich
Pixhaier Teich
Bärenbrucher Teich

Mondfinsternis in Clausthal-Zellerfeld

Mondfinsternis: Vollmond und Mars

Nachdem zunächst eine Wolkenschicht den Südosten bedeckten, erschien zunächst der Mars und dann der noch schwache kupferrote Mond am Himmel. Von Clausthal-Zellerfeld ließen sich viele Menschen das seltene Naturschauspiel in dieser tropischen Sommernacht nicht entgehen.

Der vollständig verdeckte kupferrote Mond.
Links beginnt der Mond aus dem Erdschatten zu treten.

Neue Spionageausstellung im Brockenhaus eröffnet

Der NSA-Turm auf dem Wurmberg wird gesprengt.

Im Brockenmuseum ist nach fast zweijähriger Umbauzeit die Spionageausstellung eröffnet worden. Die Kölner Agentur 235 Media hat das Multimedia-Konzept entwickelt und dabei größtenteils auf meine historischen Fotos zurück gegriffen. Gleich am Eingang treten die Besucher durch mein historisches Mauerbild in den Ausstellungsraum. Neben historischen Dokumenten fällt dort der ehemalige Abhörturm der NSA auf dem Wurmberg (von mir am 18.9.1994 fotografiert). Mit der Öffnung der neu gestalteten Ausstellungsräume ist auch die Besucherplattform auf dem Brockenhaus wieder zugänglich. Der Besuch der Ausstellung lohnt sich: Schön ist, dass mit dem Turmfall auf dem Wurmberg auch die Abhördienste auf niedersächsischer Seite im Museum präsentiert werden.

Ausstellungseröffnung im Beisein von Prof. Dr. CLAUDIA DALBERT, Umwelministerin Sachsen-Anhalt, Nationalparkleiter Andreas Pusch, Oberbürgermeister Peter Gaffert und Christoph Lampert.

 

Bau der Trans-Adria-Pipeline durch Albanien

Bau der Trans-Adria-Pipeline

In Albanien wird nach dem Winter der Bau der Trans-Adria-Pipeline (TAP) fort gesetzt. Sie überquert dort die raue Bergwelt in fast 2000 Höhenmetern.

Bau der Trans-Adria-Pipeline
Neue Straße zum Bau der TAP.

Die TAP Erdgaspipeline führt von Kipoi an der türkisch-griechischen Grenze nach Italien und ist etwa 870 Kilometer lang. In Kipoi wird sie mit der Transanatolischen Pipline (TANAP) verbunden, die Erdgas aus Aserbaidschan heran führt.

Bergwelt oberhalb von Vithkuq, schnebedeckt ab 2000 Höhenmetern.

An dem 215 km langen Teilstück durch Albanien sind auch viele deutsche Firmen beteiligt.

Wilde Bergwelt in Albanien
Wilde Bergwelt in Albanien

Während unseres 16-tägigen Aufenthalts bin ich durch Zufall an der Baustelle in 2000 Metern Höhe gewesen. Durch den Bau musste auch die Infrastruktur in dieser bisher unzugänglichen Bergwelt wie Straßen, auf denen die Maschinen und Materialien transportiert werden, gebaut werden.

Neue Straße zum Bau der TAP, Trans-Adria-Pipeline durch die Bergwelt in Albanien
Neue Straße zum Bau der TAP – Trans-Adria-Pipeline

Nach dem kalten und harten Winter war im April der Schnee gerade erst geschmolzen, durch die steil stehende Sonne wird es dort sofort warm und eine faszinierende Pflanzenwelt explodiert förmlich.

Bayrischer Enzian, Gentiana bavarica, blühend.
Nach dem langen Winter explodieren die Pflanzen.
Nach dem langen Winter explodieren die Pflanzen.

Im Bildportal sind in den nächsten Tagen weitere Fotos aus Albanien zu finden:

https://djv-bildportal.de/webgate/frameset.html?site=offer/00007022.html

Jahrestag der Brockenöffnung am 3. Dezember 2017

Jahrestag der Brockenöffnung

Vor 28 Jahren, am 3. Dezember 1989 wurde bei einem Sternmarsch die Öffnung des Brockens erstritten. Am 3. Dezember wird jedes Jahr an diese eindrucksvolle Demonstration erinnert. Damals bin ich auch als Zeitzeuge dabei gewesen und habe den Tag im Auftrag des SPIEGELs dokumentiert. Traditionell verteilt der Brockenwirt (Christiane Steinhoff) an die Teilnehmer ein Fläschchen Schierker Feuerstein.

Brockenbenno (Benno Schmidt) erinnert an die Brockenöffnung vor 28 Jahren.

Unter den Wanderern war auch Dr. Oliver Junk, Präsident des Harzklub und Oberbürgermeister von Goslar. Dieser Tag wird vom Harzklub mit einer Sternwanderung zum Brocken begangen.
Brockenbenno, Benno Schmidt (rechts) errinnert an die Brockenöffnung vor 28 Jahren.
Vor 28 Jahren schien auf dem Brocken die Sonne bei guter Fernsicht bis zum Thüringer Wald.

Brockenöffnung am 3. Dezember 1989

Brockenöffnung

Nur noch wenige Tage, dann jährt sich die Brockenöffnung zum 28ten Mal. Ich dabei, als etwa 3000 Menschen vor dem verschlossenen Tor standen und die Toröffnung forderten. Viele hatten sich schon auf den Rückweg gemacht, weil sie nicht daran glaubten. Trotzdem wurde die Menschenmenge immer größer, so dass der zuständige Brockenkommandant das Tor gegen 12.45 Uhr öffnen ließ.

Das war ein Feiertag, für viele ein glücklicher Tag, den sie bis heute nicht vergessen haben. Es gibt nur wenige Tage im Leben, von denen man auch nach 28 Jahren noch genau weiss, was man damals gemacht hat. Für mich ist der 3. Dezember 1989 so ein Tag.

Der Tag ist auch der Beginn meines umfangreichsten Langzeitprojektes, an ich bis heute immer mal wieder arbeite. Das Brockenbuch zeigt die aktuelle Geschichte rund um Norddeutschlands höchsten Berg. Aber auch die Abhörberge auf niedersächsischer Seite kommen nicht zu kurz.

Wer es noch nicht hat, kann es hier versandkostenfrei bestellen.

Brockenmauer
Demonstranten haben die 3,60 Meter hohe Brockenmauer erobert.

9. November – Jahrestag des Mauerfalls

Zeitsprünge

Vor 28 Jahren ist in Berlin die Mauer gefallen. Im Harz öffnete sich der Zaun ab den 10. November. Damals bin ich in Duderstadt und Teistungen gewesen und habe fotografiert: Endlose Trabbi-Schlangen bewegten sich durch den Zaun aus der DDR hinaus in den Westen. Damit verbunden waren tausendfache Glücksgefühle oder einfach nur Staunen.

Einen Tag später bin ich dann bei Walkenried gewesen und habe die Zaunöffnung der Grenztruppen zwischen Walkenried und Ellrich dokumentiert, alles Momente, die ich bis heute bei mir präsent sind, obwohl das inzwischen 28 Jahre zurück liegt.

Ein Teil der Fotos sind im meinem Bildband „Zeitsprünge“ zu sehen, dass nur bei Blurb bestellt werden kann:

Zeitsprünge auf blurb.de

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