Im Harz hat das „Achterbahn-Wetter“ Auswirkungen wie selten zuvor. Seit dem 9. März pendeln die die Temperatur zwischen minus 4 Grad und 6 Grad (plus) innerhalb weniger Stunden. Am Freitag zeigte sich der Brocken noch in einem zauberhaften Winterkleid.
Aktuell sind die Temperaturen auf dem Brocken auf 4,5 Grad (plus) und in Clausthal-Zellerfeld auf fast 10 Grad angestiegen. Es ist ziemlich krass, wie sich die Temperaturen innerhalb kurzer Zeit hin und her verschieben. Im Flachland ist das weniger relevant, weil dort die Temperaturen für Schnee und Frost nicht reichen.
Im Harz entscheiden die Temperatursprünge über Schnee und Regen.
Viele spannende Fotos und Informationen enthält mein Brockenbuch. Es ist auf dem Brocken im Brockenhaus oder über diese Webseite erhältlich. Der Versand ist innerhalb Deutschlands kostenlos.
Bildband „Der Brocken – ein freier Berg“ von Hansjörg Hörseljau.
Es ist eine eine ungewöhnliche Ausstellung an einem besonderen Ort zu einem außergewöhnlichen Thema: Wie würden Künstler heute den Kaisersaal gestallten? Neun Künstler des BBK Harz haben sich dieser Frage gestellt. Herausgekommen ist ein kritischer Blick auf die Gegenwartskrisen wie Klimawandel oder den Angriffskrieg auf die Ukraine.
Mein Beitrag sind zwei Fotos, eines aus der Zeit des „sauren Regens“, dass den „schönen Winterwald“ im Jahr 1985 zeigt, als der Fichtenwald in den Hochlagen der europäischen Mittelgebirge großflächig abgestorben war. Das zweite Foto zeigt die aktuellen Klimakrise, in dessen Verlauf LKW´s rund um die Uhr Baumstämme aus dem Harz heraus transportieren. Mehrere hunderttausend Holz-LKW´s haben den Harz inzwischen verlassen.
„Winterlandschaft im Harz 1985“
In den 80er Jahren machte der Harz durch Sturmkatastrophen und dem „sauren Regen“ bundesweit Schlagzeilen: Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe gelangten große Mengen Schwefel in die Atmosphäre. Das führte zu einer Schwächung und schließlich zu einem flächigen Absterben der Fichtenwälder in den Mittelgebirgen Europas. Damals glaubte ich, dass dort oben nie wieder ein Baum wachsen würde.
Nachdem die Kraftwerke und Industrieanlagen mit Rauchgasentschwefelungsanlagen nachgerüstet wurden und der Fahrzeugverkehr Katalysatoren erhalten hatte, erholte sich der Fichtenwald.
„Klimakrise – Betroffenheit, 2022.“
Zuerst sind im Nationalpark Harz die Fichten großflächig abgestorben. Ihre Skelette ragen als Mahnmale in den Himmel. Seit 4 Jahren verändert sich die gesamte Harzlandschaft: Pausenlos transportieren LKWs die verwertbaren Baumstämme aus dem Harz. Im Harz erleben wir die Folgen eines menschengemachten Temperaturanstiegs von 2 Grad zu dem ersten wissenschaftlichen Referenzzeitraum (1881 bis 1910). Es ist wie bei einem Multiorganversagen: Die Fichten sterben im Harz, andere Baumarten sind bedroht. Die gesamte Artenvielfalt geht zurück. Vegetation und Tiere sind kaum in der Lage, sich den steigenden Temperaturen und ausbleibenden Niederschlägen anzupassen.
Die Klimakrise, die den Harz überrollt, ist ein globales Menschheitsproblem und steht derzeit im Mittelpunkt meiner Arbeit.Allen, die schon länger nicht mehr in der Kaiserpfalz in Goslar waren, möchte ich einen Besuch empfehlen.
Bisher ist der Winter im Harz ausgefallen. In den Monaten Dezember, Januar und Februar 2020 waren die Temperaturen überdurchschnittlich mild, sodass die Schneekanonen am Wurmberg nicht eingesetzt werden konnten. Auch das Loipenspurfahrzeug des Nationalpark Harz musste in der Garage bleiben. Der Trend für die nächsten 30 Tage deutet auf weiterhin eine schneelose Zeit hin. Ein frostiger Winter bleibt aus.
Winter ohne Schnee –Wanderweg auf dem Brocken.
Wenig Schnee gab es auch in der Vergangenheit immer mal wieder. Aber oft war es dann zumindest kalt und frostig. Die Oberharze Teiche waren dann mit einer dicken Eisschicht bedeckt und war Eislaufen möglich.
Blick vom Brocken über den Wurmberg bis zum Thüringer Wald.
Inzwischen häufen sich die milden Winter so sehr, das Wintersport oder Wintervergnügen kaum noch möglich ist. Die Planbarkeit eines Skiurlaubes im Harz gehört der Vergangenheit an.
Den anderen Mittelgebirgen in Deutschland geht es ähnlich. Auch die wichtigen Skigebiete in den Alpen machen sich große Sorgen.
Wurmberg und Großer Winterberg zwischen Schierke und Braunlage.
Meine Fotos vom 24. Januar 2020 auf dem Brocken zeigen die Veränderungen.
Der Harz ist trotz allem eine wunderbare Natur- und Kulturlandschaft und hat mehr zu bieten als als Skisport. An erster Stelle ist die frische und saubere Luft zu erwähnen und der Harz als ganzjähriges Wandergebiet.
Die Welterbestädte Goslar oder Quedlinburg sowie die Oberharzer Wasserwirtschaft sind lebendige Fenster in die Geschichte der Region. In der Region Harz gibt es das Nordharzer Städtebundtehater, das Theater Nordhausen oder das Deutsche Theater in Göttingen. Die vielfältige Museumslandschaft zeigt die kulturellen Schätze und Erfindungen der Region.
Mit Ideen und Kreativität könnte ein neuer Aufbruch für die Harzregion entstehen.
O Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter! Du grünst nicht nur zur Sommerszeit, nein, auch im Winter, wenn es schneit. O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter!
In diesem Jahr sind die Fichten zu Weihnachten in vielen Orten im Harz weder grün noch weiß. Der Schnee ist mal wieder ausgeblieben und die Temperaturen sind für beständige Schneeverhältnisse zu hoch. Die Temperaturrekorde der vergangenen Jahre zusammen mit den deutlich zu niedrigen Niederschlägen haben im ganzen Land zu hohen Ausfällen in den Waldbeständen geführt. Egal ob Nationalpark, Landesforsten oder Privatwald – die Spuren des Klimawandels sind unübersehbar. Im Harz umso mehr, als hier die Fichten die Waldbestände bisher dominieren. Die durch Temperaturstress und Trockenheit geschwächten Fichten sind besonders anfällig für Borkenkäferbefall.
In diesem Jahr steht der Blankenburger Weihnachtsmann Manfred Schultz vor Schnee und nadellosen Bäumen im Nationalpark Harz. vor toten, schneelosen und nadellosen Fichten. 2019 sind viele Bäume braun, schneelos und ohne Nadeln.
Vor 12 Jahren – 2007 stand Martin Schultz hier noch vor einer traumhaften Winterkulisse mit grünen Fichten. Die Schneehöhe war auch damals eher gering.
Nachdenkliche Weihnachtsgrüße 2019 aus dem Harz, Hansjörg Hörseljau
Weihnachten 2007: Der Weihnachtsmann Manfred Schultz aus dem verschneiten Winterwald.
Die friedliche Revolution in der DDR führte auch zum Mauerfall im Harz. Vor dreißig Jahren erkämpften Menschen in Ostdeutschland die Öffnung der Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland.
Fast vier Jahrzehnte trennte ein unüberwindbarer Todesstreifen Ost- und Westdeutschland. Der „antifaschistische Schutzwall“ riss das Land – Städte, Dörfer und Familien auseinander.
Am 9. November 1989 erreichte die friedliche Revolution den Fall der Mauer. Drei Wochen später, am 3. Dezember 1989 erstritten die Menschen im Harz auch den Fall der Brockenmauer.
Mit dem Mauerfall begann im ganzen Land eine rasante Entwicklung. Meine Fotos zeigen, wie sehr sich die Landschaft und der Kulturraum beidseits der ehemaligen Trennungslinie gewandelt hat.
Einen kurze Reportage mit meinen Fotos und Text ist in der Novemberausgabe der Wirtschaft der IHK Braunschweig erschienen.
Auf dem Wurmberg wurde der neue Aussichtsturm eröffnet. Die Außenansicht des Turmes ähnelt der des alten Turmes. Der Wurmberg hat mit dem neuen Turm sein altes Erscheinungsbild zurück bekommen.
Bis zur oberen Aussichtsebene sind es 162 Stufen. Für Menschen mit Handicap steht ein Fahrstuhl bereit.
Mit einzigartigen Bildern dokumentiert das Brockenbuch die Zeitgeschichte und Schönheiten rund um Norddeutschlands höchsten Berg. Der Chronist und Harzfotograf Hansjörg Hörseljau nimmt den Betrachter mit auf eine spannende Zeitreise der Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte. Er öffnet mit seiner Kamera Objekte, die für den normalen Brockenreisenden unzugänglich sind. Mit 192 Seiten und 178 Farbfotos ist ein informativer und einzigartiger Bildband entstanden.
Seit 45 Jahren ist Hansjörg Hörseljau Kenner und Chronist des Brockens. Schon als Schüler hatte er den Berg vor Augen: Damals ganz nah – aber unerreichbar. Die innerdeutsche Grenze durchtrennte den Harz. Hansjörg Hörseljau ist mit dem zweigeteilten Harz in Niedersachsen aufgewachsen. In den 70er Jahren erlebte er im Harz eine weltweit einzigartige Spionageaufrüstung auf den Harzer Bergen. Auch das hat er mit seiner Kamera festgehalten.
1989 überschlugen sich die Ereignisse: Als schon alle Mauern und Tore geöffnet waren, war der Brocken verschlossen, wie in den Jahrzehnten zuvor. Am 3. Dezember organisierten Harzer Bürger in der DDR einen Protest-Sternmarsch zum Brocken, in dessen Verlauf das Tor der Brockenmauer nach 28 Jahren geöffnet werden musste. Seitdem ist der Brocken frei und für alle Menschen zugänglich. Hansjörg Hörseljau war damals Zeitzeuge und Fotograf der historischen Ereignisse.
Bis zum Mauerfall 1989 hatte er den Brocken aus dem Westen fotografiert. „Ich wollte festhalten, was passierte, auch später, als die Russen vom Brocken abzogen, tausende Tonnen Schutt abgefahren wurden und der Brocken wie auch alle anderen Spionageberge ihr ursprüngliches Gesicht zurück bekamen.“ Der Bildband ist eine historische Dokumentation und ein Buch, dass die Schönheiten rundum Norddeutschlands höchsten Berg zeigt.
Bildband, 192 Seiten, 178 Farbfotos – ISBN 978-3-9803471-4-3.
Vor 30 Jahren ist die Mauer gefallen, auch im Harz. Seitdem ist nichts mehr so, wie es auch noch in „100 Jahren sein sollte“. Heute erinnert nur noch wenig, an diese vergangene Zeit, als an der Grenze im Harz die Welt zu Ende war: Städte wie Wernigerode, Halberstadt, Quedlinburg oder Nordhausen waren nur umständlich mit einem Visum und Mehrfachberechtigungsschein über den kleinen Grenzverkehr zu erreichen. Der Brocken war ohnehin gesperrt.
Auf dem Stöberhai im Südharz spionierten Franzosen und Deutsche getrennt voneinander weit in den Oste hinein.
Im Westharz waren alle hohen Berg als Spionageberge von den westlichen Geheimdiensten besetzt. An den Zäunen hingen Schilder wie „Achtung Schusswaffengebrauch“ oder „Vorsicht Minen“. Seit letztes Jahr erinnert die Spionageausstellung im Brockenhaus auf dem Brocken an dieses Kapitel des Geschichte.
Brockenöffnung am 3. Dezember 1989 um 12.45 Uhr.
Ich bin damals an vielen Orten Zeitzeuge der historischen Ereignisse in und um den Harz gewesen. Mein Brockenbuch „Der Brocken – ein freier Berg“ zeigt die ganze Geschichte.
Einen grandiosen Aufgang des Ostervollmondes konnte man am Karfreitag im Harz beobachten: Hinter dem Buchberg schob sich der orange leuchtende Mond hervor. Das Naturschauspiel haben viele beobachtet, die sich über fertigen Aufbau des Osterfeuers auf der Bockswieser Höhe in Zellerfeld freuten. In der „blauen Stunde“ war auch der Brocken zu sehen.
Ostervollmond über der Oberharzer Hochebene, links befindet sich der Brocken.
Obwohl zwischen Sonnenuntergang und Mondaufgang nur eine Minute lagen, dauerte es fast 15 Minuten, bis der Mond sich am Bruchberg vorbei geschoben hatte.
Aufgang des Ostervollmondes über dem Bruchberg im Harz.
Am 9. November jährt sich in Deutschland der Jahrestag des Mauerfalls: Nach dem zweiten Weltkrieg hatten die Besatzungsmächte das eroberte Land unter sich aufgeteilt. Die Westmächte bauen eine demokratische Gesellschaft auf. Der parlamentarische Rat erarbeitet das Grundgesetzt, dass am 23. Mai 1949 in Kraft tritt. Damit war die Bundesrepublik Deutschland gegründet.
In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gestaltet die Sowjetunion das politische und wirtschaftliche System nach ihren Vorstellungen. Die kommunistische Sozialistische Einheitspartei Deutschlands bestimmt alle Lebensbereiche, Massenorganisationen tragen den Willen der Partei in die Gesellschaft. Am 7. Oktober tagte der 2. Deutsche Volksrat und erklärt sich zur provisorischen Volkskammer. Damit ist die Deutsche Demokratische Republik als zweiter deutscher Staat gegründet – eine kommunistische Diktatur nach sowjetischem Vorbild. Die Grenze zwischen beiden deutschen Staaten wurde von der DDR bis zu ihrem Fall zu einem für Menschen unüberwindlichen Schutzwall ausgebaut, der sich quer durch Europa zog. DDR-Bürger durften nicht in das westliche Ausland reisen und für Westbürger war das Betreten der DDR nur mit einem Visum und oft mit Schikannen beim Grenzübertritt verbunden.
Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse spitzten sich in der DDR und anderen Ostblockländer soweit zu, dass im Verlauf der friedlichen Revolution am 9. November 1989 die Mauer in Berlin fiel: Über Nacht besuchten 1000ende Menschen aus der DDR die Bundesrepublik Deutschland. Der Mauerfall am 9. November brachte den Menschen in der DDR und großen Teilen des ehemaligen Ostblocks die Freiheit.
Über Nacht wird der Stacheldraht ein Symbol der Freiheit.
Für mich persönlich war der Mauerfall ebenfalls einer der wichtigsten Einschnitte in meinem Leben. Seit dem Ende meines Studiums lebe ich wieder im Harz, die Grenze vor Augen, der Sperrzaun in unmittelbarer Nähe, der mich daran hinderte, den Ostharz zu betreten. Über Nacht wird dieser Zaun auch für mich ein Symbol der Freiheit: Am 10. November fotografierte ich in Duderstadt, Teistungen und Berlingerode den Ansturm der DDR-Bürger nach Westdeutschland. Einen Tag später war ich Augenzeuge der Grenzzaunöffnung zwischen Walkenried und Ellrich.
Brockenöffnung am 3. Dezember 1989 um 12.45 Uhr.
Und am 3. Dezember 1989 war ich unter den vielen Menschen, die in einem Sternmarsch zum Brocken aufgebrochen waren. Im Verlauf dieser Demonstration wurde das Tor zum strengsten bewachten Gelände der DDR geöffnet. Für viele teilnehmenden Menschen war das einer der glücklichsten Tage in ihrem Leben, an dem sie sich bis heute genau erinnern.
Für mich war es der Beginn meines inzwischen umfangreichsten Fotoprojektes: Bis November 89 hatte ich den Brocken nur mit Teleobjektiv von niedersächsischer Seite aus fotografiert. Nach dem Mauerfall habe ich den Wandel auf und um den Brocken dokumentiert. Dazu gehörten auch die Spionageberge im Westharz, die bis 2005 gesprengt worden.
Tipp:
Die Fotos befinden sich in dem Bildband „Der Brocken – ein freier Berg“, den sie über diese Website versandkostenfrei bestellen können.
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